Was müssen Sie wissen, um einen eigenen Weinkeller einzurichten?

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Wein ist nicht nur einfach ein Getränk, das dem Umtrunk dienen kann. Es ist ein Getränk, das die Geschichte seines Terroirs erzählt und die erstaunlichsten Aromen zutage bringen kann. In der Qualität gibt es deutliche Unterschiede und nicht jeder Wein passt gleichermaßen zu jedem Gericht. Besonders für das gute Abendessen ist die Weinauswahl von höchster Bedeutung, um die Aromen des Gerichts perfekt mit dem passenden Wein zu ergänzen. Dies wussten bereits unsere Vorfahren, Wein wird bereits seit tausenden von Jahren hergestellt. In einigen Kulturen ist es fest verankert, den eigenen Wein anzubauen sowie zu kellern. Beispielsweise in Ungarn besitzen einige Familien ihren eigenen Weinberg. 

Über ein solches Glück kann sich doch nicht jeder freuen. Um stets eine gute Auswahl an Wein im Haus zu haben, liegt der Gedanke nahe, einen eigenen Weinkeller einzurichten. Es bleibt Ihnen erspart, regelmäßig einzelne Flaschen zu kaufen und Sie können sich stattdessen auf das Sammeln bestimmter Weine konzentrieren. Während Wein generell zwar lange haltbar sein mag, kann er auch wie Milch verderben. Temperaturveränderungen sowie Lichteinflüsse können den Verderb beschleunigen. Ein Weinkeller soll ihren Wein vor Umwelteinflüssen schützen und dient gleichzeitig als interessanter Vorzeigeort für Ihre Vintage Kollektionen. Die sorgfältige Lagerung ist bei Wein ein wichtiger Aspekt. Sie kann den Wein sogar weiter reifen und sein volles Aroma entwickeln lassen. Wenn er jedoch zu lange gelagert wird, können seine dezenten Aromen zerstört werden. 

Da es so viele Möglichkeiten gibt, Wein zu lagern, befassen wir uns zunächst mit dem traditionellen Weinkeller. 

Wo richtet man am besten einen Weinkeller ein?

Eine Inspiration für einen Weinkeller könnte man sich zunächst aus der entfernten Vergangenheit nehmen. Als unsere Vorfahren sich der Vinifizierung widmeten, wurden die gepressten Trauben nach der Ernte samt ihrem Saft in riesige Tonfässer gegeben. Die Tonfässer wurden im Boden vergraben. Nach ein paar Monaten, für gewöhnlich im Frühjahr, war der Wein fermentiert und wurde in ein anderes Tonfass umgefüllt. Auch dieses wurde erneut vergraben.

Der Schlüssel zum Erfolg der richtigen Weinlagerung liegt also in möglichst kühlen Temperaturen. Daher kommt natürlich auch die Bezeichnung ‘Weinkeller’. Ein Keller eignet sich hervorragend, um sich einen Weinkeller einzurichten. Im Keller herrschen für gewöhnlich recht konstante, kühle Temperaturen. Zudem dringt in den Keller kaum oder auch gar kein Sonnenlicht ein. Darüber hinaus herrscht im Keller eine höhere Luftfeuchtigkeit als in anderen Bereichen Ihres Hauses. Diese liegt im Keller normalerweise bei 70 %, im Haus über ihrem Keller hingegen bei 30 %. 

Um den perfekten Ort Ihres Kellers auszuwählen, sollten Sie sich für eine Ecke entscheiden, in die keinerlei Sonnenlicht dringt. Darüber hinaus sollte der Bereich keinerlei Erschütterungen ausgesetzt sein. Ein Weinkeller in der Nähe einer viel befahrenen Autobahn oder von Zuggleisen wäre eine relativ schlechte Idee. Falls Ihr Haus in einem solchen Gebiet liegt, sollten Sie sich für einen Bereich im Keller entscheiden, der möglichst weit von eventuellen Einflüssen der Straße oder Zuggleise liegt. 

 

Einen Weinkeller selber bauen

Einen Weinkeller bauen unterliegt keiner zu großen Schwierigkeit. Sie können selbstverständlich dafür professionelle Handwerker engagieren. Mit etwas Geschick können Sie Ihren Traum vom eigenen Weinkeller auch selbst die Realität umsetzen. 

Hierzu sollten Sie in Ihrem Keller zunächst einen geeigneten Raum wählen. Sollten Sie das Glück haben, im Keller bereits mehrere Räume zur Verfügung zu haben, entfällt die Arbeit, einen Bereich dazu abzuteilen. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, im Keller einen großen Weinschrank einzurichten. 

  1. Überprüfen Sie Ihren zukünftigen Weinkeller auf Undichtheiten. Obschon Sie den Eindruck haben, dass Ihr Keller keinerlei Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, kann es immer undichte Stellen geben. Durch diese kann Wasser, Luft oder eben auch Licht eindringen. Ihr Weinkeller sollte hermetisch abgeriegelt sein. Sofern Sie undichte Stellen gefunden haben, reparieren Sie diese vor dem Bau Ihres Weinkellers.
  2. Versiegeln Sie den Boden. Weder Teppich noch Holz sind für einen Boden im Weinkeller geeignet. Beton ist für den Fußboden am besten geeignet, doch kann auch dieser ziemlich porös sein. Die graue Betonfarbe ist jedoch nicht sehr ansprechend. An dieser Stelle können Sie bereits etwas kreativ werden und beispielsweise mit Kunstharz ein atemberaubendes Bodendesign entwerfen.
  3. Erstellen Sie eine Rahmenkonstruktion. Sofern Sie keinen kompletten Raum in Ihrem Keller nutzen können, bauen Sie eine Rahmenkonstruktion für Ihren Weinkeller nach Ihren Größenvorstellungen. Für bessere Isolierung kann es jedoch lohnenswert sein, auch Ihren vorgesehenen Raum mit einer Rahmenkonstruktion zu versehen. 
  4. Installieren eine Dampfbremsfolie. Die Dampfbremse ist für Ihren Weinkeller wichtig, damit es nicht zu Kondensaten durch Luftfeuchtigkeit kommt und folglich eventuell zu Schimmel. Normalerweise wird eine Dampfbremse außen an den Wänden sowie der Decke installiert und sollte bereits in ihrem Keller vorhanden sein. Sofern Sie einen neuen Bereich für Ihren Weinkeller bauen, spannen Sie die Dampfbremse zur Wandseite auf.
  5. Isolieren Sie Ihren zukünftigen Weinkeller. In den Zwischenräumen Ihrer Rahmenkonstruktion ist noch Platz, den Sie mit Isolierung ausfüllen sollten. Verwenden Sie hierzu ein Material mit geringster Wärmeleitfähigkeit. Am besten eignet sich zur Isolierung Sprühschaum.
  6. Nun fehlen nur noch die Rigipsplatten. Sie verdecken die unansehnliche Isolierung. 
  7. Bauen Sie eine Tür ein. Die Tür für den Weinkeller kann keine herkömmliche Tür sein. Auch sie muss gut isoliert sein und darf keine Umwelteinflüsse hindurch lassen. Im besten Fall verwenden Sie hierzu eine Außentür. Mit Sicherheit würden Sie gern eine Glastür verwenden, doch muss es sich um Thermo-Isolierglas handeln. Andernfalls könnte Ihr Weinkeller durch eine Glastür schlecht isoliert und Ihre Bemühungen zur perfekten Weinlagerung für die Katz sein. 
  8. Installieren Sie einen Weinbelüfter. Sie könnten den Eindruck haben, dass Sie in einem relativ gut temperierten keine zusätzlich Kühlung oder Belüftung bräuchten. Weit gefehlt. Mit der richtigen Belüftung stellen Sie sicher, dass Ihr Wein garantiert bei konstanten Temperaturen lagert. Es handelt sich hierbei um eine Art Klimaanlage, die durch einen Wanddurchbruch im nebengelagerten Raum eingebaut wird.
  9. Jetzt kommt der Feinschliff. Wie möchten Sie Ihren Weinkeller gestalten? Verleihen Sie ihm mit wasserlöslicher Wandfarbe einen individuellen Charakter. Um echtes Weinkeller-Feeling aufkommen zu lassen, eignen sich auch Paneele im Steinlook. Letztlich fehlen nur noch die Weinregale.

 

Alternativen zum Weinkeller

Heute kann sich leider nicht jeder glücklich schätzen, überhaupt einen Keller zu haben. In Mietobjekten wird es sich nicht lohnen, einen Weinkeller einzubauen. Sie müssten ihn beim Auszug wieder zurückbauen.

Es gibt jedoch noch andere Ecken, die Sie in Ihrer Wohnung als Weinkeller zweckentfremden können. Unter einer Treppe befindet sich beispielsweise ungenutzter Stauraum, in den Sie einen platzsparenden Weinkeller unter der Treppe einbauen können. Ein modernes Weinregal im Wohnzimmer kann als Weinwand ein optisches Highlight werden. Auch in einer Speisekammer wäre eine Weinaufbewahrung denkbar. Selbst ein Wandschrank im Flur könnte ein Weinregal Stahl integriert werden. An Ideen um Weinkeller bauen mangelt es garantiert nicht. Sie müssen lediglich in diesen Bereichen besonders auf gute Isolierung und Lichtschutz achten. Die Luftfeuchtigkeit könnten Sie in einem überirdischen Weinkeller mit einem Raumbefeuchter erhöhen.  

Sie könnten es sich jedoch mit einem Weinkühlschrank ein wenig leichter machen. Einen Weinkühlschrank erhalten Sie in allen Größen, um unterschiedlich viele Weinflaschen lagern zu können. Es gibt einen Weinkühlschrank in klein, wenn Sie nur ein paar Weinflaschen lagern möchten, In diesen passen für gewöhnlich zwischen 6 und 12 Flaschen, je nach Marke und Ausführung. Um einen guten Tropfen stets griffbereit zu haben, könnten Sie über einen Einbau-Weinkühlschrank in der Küche oder gar einen Kühlschrank mit Weinkühler nachdenken. 

 

Bei welcher idealen Temperatur lagert man Wein?

Die ideale Lagertemperatur im Weinkeller sollte gut im Auge gehalten werden. Wenn es zu warm ist, kann der Wein seine Aromen verlieren und zu schnell reifen, sodass er verdirbt. Ist es wiederum zu kalt, kann der Korken in den Flaschen austrocknen. Dadurch kann Luft in die Weinflasche eindringen und ihn beschädigen.

Generell lagert man Rotwein bei etwas höheren Temperaturen als Weißwein oder Sekt und Champagner. Wenn Sie sowohl Rotwein als auch Weißwein am gleichen Ort lagern, sollten Sie die Temperatur bei 13 º C halten können. Dies ist für Sekt und Champagner jedoch zu warm. Den müssten Sie bei einer Temperatur von 13 º C im Weinkeller besser im herkömmlichen Kühlschrank aufbewahren.

Rotwein lagert ideal bei Temperaturen zwischen 12 º C und 18 º C. Weißwein hingegen zwischen 8 º C und 12 º C. Obschon 13 º C ein wenig über der Idealtemperatur für Weißwein liegen, sind ein Grad mehr oder weniger nicht allzu besorgniserregend. Die Temperaturen können Sie für die unterschiedlichen Sorten in einem Weinkühlschrank mit 2 Zonen am besten regulieren. 

 

Wie hoch ist die ideale Luftfeuchtigkeit, um Wein zu lagern?

Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle bei der richtigen Lagerung von Wein. Normalerweise sagt man, die Luftfeuchtigkeit sollte bestenfalls bei 70 % liegen. Auch diese kann dazu beitragen, sollte sie zu niedrig sein, dass Korken austrocknen und Luft an den Wein bringen. Außer in Wüsten- oder Polarregionen wird die Luftfeuchtigkeit jedoch kaum ein großes Problem sein. Optimalerweise beträgt sie zwischen 50 und 70 %. Mithilfe eines Raumbefeuchter oder eine Schale Wasser können Sie jederzeit die Luftfeuchtigkeit erhöhen, wenn 50 % Ihnen zu niedrig erscheinen. 

 

Welche Weinsorten benötigen einen Kühlschrank?

Welcher Wein wirklich einen Weintemperierschrank benötigt kommt ganz auf Ihre Bevorzugungen an. Manche trinken ihren Pinot Noir gern ein wenig kühler und den Chardonnay lieber ein wenig wärmer. Wenn Sie eine Küche mit integriertem Weinkühlschrank haben, müssen Sie in der Temperatur für Ihre Weine möglicherweise ein paar Abstriche machen. Damit Sie jedoch sowohl Weiß- als auch Rotwein perfekt temperiert genießen können, eignen sich Einbau Weinkühler mit zwei Zonen oder ein zusätzlicher kleiner Weinkühlschrank. In dem könnten Weinsorten gelagert werden, die Sie nicht ganz so oft servieren. Rotweintrinker würden beispielsweise Ihren Rotwein eher in einem großen Format lagern wollen und den gelegentlichen Weißwein im kleineren Modell, wie einem Bodega Weinschrank

Da Weißwein jedoch immer kühler gelagert sowie serviert wird, ist zumindest für diese Sorte ein Weinkühlschrank sinnvoll. 

 

Wie hoch ist die ideale Temperatur für einen Weinkühlschrank?

Die ideale Temperatur für einen Weinkühlschrank kommt darauf an, welchen Wein Sie darin lagern möchten. Es gibt bei Weinkühlschränken zwei verschiedene Bauarten, die jeweils eine unterschiedliche Temperatur Kapazität haben. 

Es gibt thermoelektische Weinkühlschränke und Kompressor-Weinkühlschrännke. Thermoelektrische Weinkühlschränke kühlen Ihren Wein bei Temperaturen zwischen 8,5 º C und 18,5 º C. Ein Kompressor-Weinkühlschrank kann jedoch von 4,5 º C bis 18,5 º C kühlen. Letzterer wäre besonders zur Lagerung von Champagner, Sekt, Brut und Prosecco geeignet. 

Wie niedrig Sie die Temperatur beispielsweise in einem AEG Weinkühlschrank einstellen können, ist jedoch nur der eine Faktor. Der andere Faktor ist die Traubensorte des jeweiligen Weins. Hier haben wir Ihnen eine kleine Übersicht zusammengestellt:

  • 7 º C: Pinot Grigio, Sauvignon Blanc, Rosé und Schaumwein, Eiswein, Sake, Muskat
  • 10 – 13 º C: Chardonnay, Weißburgunder, Beaujolais 
  • 13 – 16 º C: Merlot, Malbec, Pinot Noir, Zinfandel, Cabernet Sauvignon, Shiraz, Chianti, Rioja, Bordeaux, 

 

Wie groß sollte Ihr Weinkühlschrank sein?

Die Größe Ihres Weinkühlschranks kommt ganz darauf an, wie viel Platz Sie haben und wie viel Wein Sie lagern möchten. Es gibt kleinere Modelle, beispielsweise den Medion Weinkühlschrank, die auch in kleinere Küchen oder gar Wohnwände integriert werden können. Sie eignen sich mit bis zu 12 Flaschen hervorragend, wenn Sie entweder nicht so viel Wein lagern oder ihn nur kurzweilig aufbewahren möchten. Zur einfachen Integration in der Küche gibt es etwas größere Modelle, wie einen Bosch Weinkühlschrank oder Weinkühlschrank Siemens, die einem Format eines normalen Kühlschranks entsprechen. Sie lassen leicht unter der Arbeitsplatte Ihrer Küchenzeile verstauen. In diese Formate passen selbstredend ein paar mehr Weinflaschen, in der Regel 24. Sollte Ihnen der Bau eines Weinkellers zu aufwendig sein und hätten Sie den Wein jederzeit griffbereit, besteht auch die Möglichkeit von Side-by-Side Weinkühlschränken. Dafür würde möglicherweise ein Weinkühlschrank Liebherr oder ein SwissCave Weinkühlschrank infrage kommen.  

 

Welche sind die besten Weinaccessoires?

Wer sich einen Weinkeller einrichtet, der benötigt auch die entsprechenden Accessoires. Ein schöner Korkenzieher würde einen guten Anfang bilden. Zu jedem Wein gibt es jedoch auch das perfekte Glas. Natürlich würden Sie keinen Bordeaux auf einer Kaffeetasse trinken.

Bei Weingläsern gibt es nicht nur Unterschiede zwischen Rot- und Weißweingläsern. Jede Traubensorte hat ihre eigenen charakteristischen Aromen, die in einem abgestimmten Glas besser zur Geltung kommen. Ein Syrah kommt in einem speziell für ihn gemachten Glas mehr zur Geltung, wenn die Säure durch die entsprechende Glasform in den Hintergrund geleitet wird. Für den perfekten Genuss sollten Sie sich in jedem Fall nach den passenden Weingläsern für Ihre bevorzugten Traubensorten umsehen. Es gibt sie in zahlreichen unterschiedlichen Designs, sodass Sie in Ihrem Weinkeller eine eigene Weinprobe mit Freunden veranstalten könnten.